Stofftransportprozesse


Sauber oder nicht? Wassergelöste Stoffe sind im Wasser nicht zu sehen, auch wenn sie in schädlichen Konzentrationen auftreten.

Zeitbedarf:
30-40 Minuten
AutorInnen:
Petra Döll und Hans-Peter Rulhof-Döll
Institut für Physische Geographie
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main

Ohne Wasser kein Leben! Menschen, Tiere und Pflanzen benötigen Wasser nicht nur in ausreichender Quantität, sondern auch in angemessener Qualität. Wasserqualität wird über physikalische, biologische und chemische Parameter beschrieben. Zu den physikalischen Parametern zählen Temperatur und Trübe, zu den biologischen die Konzentration an Bakterien. Chemische Wasserqualitätsparameter sind die Mengen von (Einzel-)Stoffen (z.B. Blei oder das Pestizid Atrazin), die im Wasser enthalten sind, entweder als Feststoff oder in wassergelöster Form. Von zentraler Bedeutung für die Wasserqualität sind die Konzentrationen wassergelöster Stoffe, wozu auch die H+-Ionen zählen, deren Konzentration als pH-Wert angegeben wird. Wassergelöste Stoffe werden von Lebewesen besonders gut aufgenommen und können sich schnell ausbreiten.

Durch den Einfluss des Menschen sind die Konzentrationen vieler Stoffe heute weitaus höher als unter natürlichen Bedingungen, wodurch Menschen, Tiere und Pflanzen entweder direkt durch Aufnahme des Wassers (z.B. durch Trinken) oder indirekt durch Veränderung ihres Lebensumfelds (z.B. bei
Eutrophierung) geschädigt werden können. Dann spricht man von Schadstoffen. Es ist daher wichtig zu verstehen, wie sich wassergelöste Stoffe, insbesondere Schadstoffe, in der Umwelt bewegen, d.h. welchen
Transport- und Transformationsprozessen sie unterworfen sind.

In diesem Modul lernen Sie, durch welche Prozesse wassergelöste Stoffe im Untergrund, d. h. in der ungesättigten Bodenzone und im Grundwasser (GW) transportiert werden. In Oberflächengewässern treten dieselben Prozesse auf, und auch der Transport von Stoffen in der Atmosphäre unterliegt diesen Prozessen. Auf Transformationsprozesse wird nur kurz eingegangen, da diese sehr stoffspezifisch sind.